Schiedsrichter

Ein wichtiger Teil des Fußballs ist die Fairness. Ohne diese, wäre ein jedes Spiel vermutlich von Gewalt und fiesen Ungerechtigkeiten geprägt. Genau dafür sind die Schiedsrichter zuständig. Sie kontrollieren, dass alles sorgfältig abläuft und die Spieler auf einer fairen Basis miteinander spielen können. Den Weg zum Profi-Schiedsrichter beschreiben wir in diesem Artikel.

Das Amt des Schiedsrichters ist für viele Fußballbegeisterte, die beim praktischen Sport kein großes Talent vorzeigen können, eine tolle Möglichkeit um sich beim Spiel auf dem Platz aktiv zu beteiligen. Dabei beteiligen sie sich nicht nur, sondern tragen auch noch große Verantwortung und Entscheidungskraft. So kann man es, mit genug Fleiß, auch ohne gute Fähigkeiten im Fußballspiel bis nach ganz oben in die erste Bundesliga schaffen.

Von ungefähr 80.000 Schiedsrichtern in Deutschland pfeifen 42 in der ersten Bundesliga. Diese Zahlen beschreiben schon ganz gut, wie schwer es ist den Weg nach ganz oben zu schaffen.

Aber wie wird man nun genau Schiedsrichter?

Um Schiedsrichter zu werden benötigt man, wie in den meisten anderen Berufen, eine Ausbildung. Logischerweise muss man als Schiedsrichter alle Regeln kennen und somit im theoretischen Teil des Fußballs ein Experte sein. Viele der Schiedsrichter kommen selbst aus dem praktischen Fußball und sind somit bereits mit dem Großteil der Regeln vertraut.

Jeder Schiedsrichter nimmt an einem Anwärterlehrgang teil, welcher ihn auf das Pfeifen vorbereitet. Dieser Lehrgang ist essentiell um die Lizenz für den Job als Schiedsrichter zu erwerben. In der Regel umfassen diese Lehrgänge 4-6 Tage, mit etwa dreißig Lernstunden. Eine solche Lernstunde dauert 45 Minuten. Für die Ausbildung muss man zudem mindestens 14 Jahre alt sein. Darüber hinaus ist es für die Anwärter verpflichtend, Mitglied in einem Fußballverein zu sein.

Neben dem theoretischen Teil ist auch ein praktischer Test Teil der Prüfung. Diese besteht aus einer sportlichen Prüfung, unter welcher der Anwärter zeigen muss, dass seine körperliche Fitness für den Einsatz auf dem Spielfeld gut genug ist. Der theoretische Teil der Prüfung beinhaltet eine schriftliche und eine mündliche Prüfung. Bei dieser müssen die angehenden Schiedsrichter eine Reihe von Fragens stellen und ihr Wissen unter Beweis stellen.

In der Regel findet die Ausbildung an der Sportschule im eigenen Kreis statt. So spricht man diesen bei Fragen oder Unklarheiten auch bestenfalls an. Ehrlich gesagt, lohnt sich die Arbeit als Unparteiischer finanziell so gut wie gar nicht. Der Großteil der Schiedsrichter arbeitet nebenbei in einem Vollzeit-Verhältnis und betreibt das Pfeifen auf dem Platz eher als professionelles Hobby. Es ist viel mehr die Liebe zum Fußball, welche die Motivation für den Job schafft.

Welche Vorraussetzungen sollte man für den Job als Schiedsrichter mitbringen?

Zweifellos eignet sich nicht jeder für den Job des Unparteiischen. Man trägt eine Menge Verantwortung und muss auch damit rechnen, dass die eigenen Entscheidungen von den Spielern und Zuschauern kritisiert werden. Damit muss man umzugehen wissen. Weitere wichtige Charaktereigenschaften eines guten Schiedsrichters sind:

  • Selbstbewusstsein
  • Durchsetzungsvermögen
  • Kommunikationsstärke
  • Gute Ausdrucksweise
  • Zuverlässigkeit
  • Eine gute körperliche Fitness
  • Schnelle Reaktionen
  • Entscheidungsschnelligkeit

Diese Charaktereigenschaft bilden die Grundlage eines jeden guten Schiedsrichters und vermitteln einen guten Eindruck darüber, welche Art von Mensch sich für diesen Job eignet. Die wahrscheinlich wichtigste Charaktereigenschaft ist aber wahrscheinlich Kritik ausblenden zu können. Oftmals trifft die Entscheidung des Schiedsrichters nicht auf Verständnis.

Nicht selten brechen Eltern, Freunde oder gar die Spieler selbst emotional aus und konfrontieren den Schiedsrichter. Dies führt in Ausnahmefällen sogar zu Gewalt. Ist der Job als Schiedsrichter also gefährlich? Wie ergeht es dem meistgehassten Mann auf dem Platz?

Tatsächlich sind Gewalthandlungen im Amateursport keine Seltenheit. Pro Jahr werden ungefähr 4000 Fälle gemeldet. Viele der Fälle werden gar nicht erst gemeldet, da die Schiedsrichter selbst wissen, das eine Meldung leider nichts bringt. Und da die Zahlen aufgrund dessen verhältnismäßig tief bleiben, sieht sich der deutsche Fußballbund auch nicht dazu gezwungen, etwas zu verändern. Viele, gerade junge, Schiris entscheiden sich gegen den Job, da sie mit der direkten Kritik überfordert sind. Hat man ein hartes Fell, kann dieser Punkt einen aber auch kalt lassen. Schließlich ist es ganz normal, dass Zuschauer oder Spieler wenn es um ihre eigene Mannschaft geht emotional werden. Aus diesem Grund muss der Schiedsrichter von Anfang an klar machen, dass er die entscheidende Kraft auf dem Spielfeld ist.

Wie man sich unschwer vorstellen kann, hat ein solches Engagement auch starken Einfluss auf den persönlichen Charakter. Einen erfahrenen Schiedsrichter wird wohl so schnell nichts mehr aus der Ruhe bringen können.

Wie schwer ist der Weg in die Profiliga?

In der reinen Theorie ist es möglich, in weniger als neun Jahren in die erste Bundesliga aufzusteigen. Dafür benötigt man überdurchschnittliche Leistungen und erstklassige Platzierungen in den jeweiligen Wettbewerben. Auch wenn der Weg sehr hart ist: Hat man es einmal bis nach ganz oben geschafft, kann man mehr als gut von dem Gehalt als Profi-Schiedsrichter leben. Auf dieser Seite des DFB, lässt sich der Weg zum Schiedsrichter noch einmal nachlesen.

In den vorherigen Jahren jedoch, sollte man zweifellos nebenbei noch arbeiten. Auch wenn die Aufwandsentschädigung für ein Hobby sehr sportlich ausfallen kann, sind Schiedsrichter in den meisten Fällen nicht in der Lage von den Geldern zu leben. So steht final fest: Den Job als Schiedsrichter sollte man nicht ausüben, um den großen Geld hinterher zu jagen. Liebt man den Fußball kann es eine tolle Möglichkeit sein, sich mit dem professionellen Hobby etwas dazuzuverdienen.